Mein erster Blog! Es war an der Zeit. Gerade heute habe ich mit ein paar anderen au pair Mädchen übers Bloggen geredet. Dabei hat sich herausgestellt, dass viele den Blog als eine Art Dokumentation ihres Auslandsaufenthaltes nutzen, damit man später noch weiß, was man so gemacht hat. Oder es ist eine Art Tagebuch und eigentlich nicht für die gesamte Öffentlichkeit gedacht.
Ich habe so lange für meinen Blog gebraucht, weil ich mir nämlich eben diese Fragen auch gestellt habe. Was möchte ich im Internet über mich preisgeben bzw. wie viel? Was ist der Sinn meines Blogs?Dabei habe ich festgestellt, dass ich den Sinn (m)eines Blogs darin sehe, Information und Gedanken zu teilen, und das ganz bewusst in der Öffentlichkeit. Ich finde den Gedanken schön, dass der Blog vielleicht inspiriert oder einfach Lust macht, mir in meiner Zeit nach der Uni zu folgen. Ich schnüffele ja selber gerne im Leben anderer Leute im Internet rum. Facebookfotos, Freunde von Freunden, Blogs, Reality TV, Klatschpresse. Ich liebe es alles. Ich kann nicht genau sagen, was der Reiz am "stalken" ist, aber es hat ganz bestimmt viel damit zu tun, das man gerne sein eigenes Leben mit dem anderer vergleicht und sich dann irgendwie positioniert. Vielleicht eine Krankheit oder gleichzeitig auch ein Segen unserer Generation: unser Leben ist nunmal digital dokumentiert und zugänglich und wir sind alle merh oder weniger vernetzt.
Aus dem Grund ist es ist ein bisschen schwierig, genau festzulegen was genau ich die Welt denn über mich wissen lassen möchte. Ich mache ja selber gerne "mein eigenes Ding" und wünsche nicht immer die Meinung anderer. Ich bin selbst gespannt, wie sich mein Blog entwickelt.
Es sind nun bereits sechs Monate USA vorbei und ein Gedanke ist immer präsent: You live you learn. Der Satz ist mir vor allem so präsent, weil ich habe die mehr oder weniger bescheuerte Eigenschaft (vielleicht geerbt), mir über jeden Quatsch Sorgen zu machen und sowieso ständig über alles nachzudenken. Aus diesem Grund schwirrt nicht nur "you live you learn" in meinem Kopf herum, sondern auch "choose faith over worry." Denn am Ende wird doch alles immer irgendwie gut. Vielleicht ein Ergebnis von gutem Karma und sowieso dem Sinn des Lebens. Damit das viele Nachdenken nicht zu viel wird muss man manchmal einfach mal die Dinge so nehmen wie sie sind und einfach daran Glauben, dass es einen Grund für alles Situationen gibt, in die man so reingerät.
Um eine der wichtigsten Lektionen, die ich in der letzten Zeit gelernt habe wusste Til Schweiger schon in Zweiohrküken: "Wenn man sich etwas wirklich wünscht, wenn man ganz fest dran glaubt, dass es in Erfüllung geht, dann passiert es auch.“ Ist nämlich so.
Ich hatte Glück im Unglück und habe schnell rausgefunden, dass ich das andere Amerika an der Ostküste nicht so fabelhaft finde. Glück deswegen, weil es Gold wert ist rauszufinden, was man nicht möchte. Unglück deswegen, weil es keine einfache Zeit war.
Ich war noch nie gut im Entscheidungen fällen, meine Entscheidungen haben aber auch noch nie wirklich jemand anders außer mich selbst betroffen bzw beeinflusst.
Nachdem ich mich trotz meiner Abneigung gegenüber der Mentalität und Stadt in DC schnelle eingelebt und an meinen Job und die Kinder gewöhnt habe, musste ich mich entscheiden, ob ich nochmal ganz von neu anfangen möchte, mit einer anderen Familie, woanders in den USA. Keine leichte Entscheidung, gerade, weil es eine egoistische Entscheidung ist. Am Ende muss man einfach alles drumherum ausblenden und nur für sich selbst entscheiden. Es gibt ja diesen schönen Vorsatz, nachdem man das Leben so leben soll, dass man am Ende nichts bereut. Utopisch, ist alles was ich dazu sagen kann. Es wäre natürlich schön, wenn das so ginge, aber in meinen vier Monaten Ostküste habe ich so oft gedacht: "hätte hätte Fahrradkette." Ist echt ein blödes Gefühl, zu merken, wie sehr Entscheidungen das Leben beeinflussen und wie sehr man doch auch zu seiner eigenen Zufriedenheit beitragen kann.
Letztendlich wurde klar, dass "hätte hätte" kein Dauerzustand werden konnte, deswegen war die Entscheidung Familien zu wechseln irgendwann kristallklar: Ich mach's. Nach viel zittern (wirklich!) und ganz viel Ungewissheit hab ich mir selbst nochmal schnell aus der Patsche geholfen. Pheeew.
Fast Forward: Seit zwei Monate in Colorado, Hundert Mal mehr Freiheit und eine große Portion glücklicher. Dazu kann ich nur sagen: irgendwie ist die Rechnung dann ja doch aufgegangen und hinterher weiß man SOVIEL mehr. Wäre es nicht schön wenn man nicht immer erst erleben müsste um zu lernen?
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