Warum bin ich so
gerne in Amerika? Uhm FOREIGN GIRL STATUS!
Es ist schön,
Deutsche in Amerika zu sein. Amerikaner mögen Deutschland und wissen viel über
Deutschland. Viel bedeutet sie kennen
mindestens ein paar Klischees: Bier, Fußball, Oktoberfest, Lederhosen, Hitler,
schnelle Autos, Autobahn (inklusive Mythos „ohne jegliche
Geschwindigkeitsbegrenzung“) und sowieso “good things made in Germany.”
Weiß hier ja
keiner, dass man in Deutschland normalerweise nicht so stolz auf sein Land sein
darf.
Weiß, ja auch
keiner, dass nicht alle deutschen Klischees auf alle Deutschen zutreffen. Bekanntlich
bin ich ja nicht der größte Fussballfan und deutsches Bier ist auch nicht mein
Lieblingsgetränk, deswegen heisst es hier dann oft:
“Oh, you’re
German: what’s your favorite beer and your favorite soccer team, how’s
Oktoberfest?”
“Uhm, I don’t
really like beer and I could care less about soccer! I also have never been to
Oktoberfest, it’s really far from where I live.”
“Oh, well, what
kind of German are you? And what do you mean by far? You live in a very small
country”.
Auf deutsch:
„Oh, du kommst
aus Deutschland: welches Bier trinkst du am liebsten und wer ist deine
Lieblingsfußballmannschaft? Und wie ist’s denn auf dem Oktoberfest?“
„Uhm, ich mag
Bier gar nicht so gerne und Fußball interessiert mich auch nicht so. Und das
Oktoberfest ist in München, ziemlich weit weg, da war ich noch nie.“
„Oh, na was bist
du denn dann für ne Deutsche? Und was meinst du, das ist weit weg, Deutschland
ist doch klein!“
Es tut mir leid,
Deutschland, ich repräsentiere dich hier ansonsten wirklich angemessen, aber
halt eher so mädchenmäßig.
Aber was ich
eigentlich sagen wollte: es ist in Amerika von besonderem Vorteil, wenn man aus
Europa kommt. Menschen, die eine Sprache
mit Akzent sprechen sind sicherlich in jedem Land irgendwie beliebt und
wecken Interesse, aber in Amerika ist dieses Phänomen extrem ausgeprägt. Ich
weiß nicht, ob es noch ein Land gibt, in dem Menschen so auf fremde Kulturen abfahren
wie hier in den USA.
Jeder Amerikaner
ist mindestens ein Viertel, oder ein Achtel oder vielleicht auch nur ein
sechzehntel irgendwas: Irisch, Indianisch, Italienisch, Französisch,
Skandinavisch, Deutsch... Die Liste ist lang. Manchmal sind sie auch einfach
gerade dass, was am besten zu der Person passt, mit der sie gerade sprechen. Das
hört sich dann ein bisschen so an: „Du liebst Spanien? Ich habe auch spanische
Wurzeln: Meine Urururgroßeltern waren Spanier!“
Da hat man dann schon
mal schnell was gemeinsam.
Deutsch sein in
Amerika hilft auf jeden Fall in allen Lebenslagen. Sprachfehler werden sofort
verziehen, der „schöne deutsche Akzent“ (argggggggh) ist immer ein
Gesprächsthema, genauso wie die Email Endung „.de“. „Steht das für Denmark?“
„Nee „de“, wie Germany.“ Ist doch kristallklar. Nee natürlich nicht.
Ein großes Problem ist ja auch der Unterschied
zwischen „dutch“ für niederländisch und „deutsch“ für deutsch. Es ist nämlich
bekannt, das Germany Deutschland ist und es könnte dann ja auch Dutchland sein.
Und ich gebe zu, auf Englisch hört sich das auch wirklich ähnlich an. Wo wir
schon gerade beim Thema sind: Amsterdam wird oftmals auch kurz über die Niederländische
Grenze gerückt, man hört dann so Aussagen wie: Oh ja, ich war schon mal in
Deutschland, hab ne Rundreise gemacht: Berlin, München, Amsterdam....“ Es ist
dann immer nicht so ganz klar, ob sich derjenige über die geografische Lage
Amsterdams bewusst ist und es einfach nur nicht erwähnt, weil’s ja so nah ist,
oder ob angenommen wird, es läge tatsächlich in Deutschland. Ich nehme es Ihnen
nicht übel, als ich klein war wusste ich auch nicht wo oder was Cancun ist. Man
kann ja nicht alles wissen.
In jedem Fall ist
es schön, ab und zu auch mal die „German Card“ zu spielen, in dem man sich
einfach blöd stellt und seine Herkunft als Ausrede für dumme Taten,
Entscheidungen oder Unwissen nutzt. Klappt gut. Fehler werden einem so sofort
verziehe und sympathiepunkte schnell wieder hergestellt. Don’t judge me, I’m
from Germany.
Gotta love the foreign
girl bonus, story of my life!!!
XOXOXO
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